Wie man den Berg hinauf kommt

Wie man den Berg hinauf kommt

Dass Bergläufe eine völlig neue Belastung für meinen Körper und Geist sein würden, nachdem ich jahrzehntelang nur im flachen Münsterland lief, war mir von vornherein an klar.

Bereits 2012 lief ich den Hermannslauf, der jedoch bei weitem nicht so viele Höhenmeter aufwies wie der Schlickeralmlauf. Vor allem bietet der Hermann die Höhenmeter nicht in einer so stark komprimierten Form an, sondern verteilt sie über gut 30 Kilometer.

Infos: Hermannslauf

Weiterlesen: Schlickeralmlauf

Hinzu kommen beim Hermann allerdings die negativen Höhenmeter. Für den Kreislauf sind diese nicht so belastend, man spürt sie jedoch beim Hermannslauf gegen Ende des Laufs immer mehr in den Oberschenkeln. Beim meinen Trainingsläufen im Vorfeld des Schlickeralmlaufs musste ich natürlich auch immer wieder negative Höhenmeter absolvieren. Eigentlich hätte ich sie gar nicht trainieren müssen, das der Schlickeralmlauf durchgängig nur bergauf verläuft, jedoch wartet beim Training selten jemand auf mich, der mich den Berg wieder hinunter trägt. So spürte ich die negativen Höhenmeter hier dann zwar in der Regel nicht gegen Ende des Laufs, sondern eher am nächsten Tag in den Oberschenkeln.

Die positiven Höhenmeter spürte ich bei jedem Trainingslauf unmittelbar in den Waden. Ebenso waren Lunge und Herz bei jedem Schritt bergauf an ihrer Belastungsgrenze. Ich brauchte also Strategien, um die hügeligen Passagen zu bezwingen und um nicht sofort aufzugeben.

Einige dieser Strategien habe ich hier zusammengetragen. Sollte ich welche vergessen haben, freue ich mich über Rückmeldungen. Ich werde diese dann hier ggf. zukünftig ergänzen.

Kleine Schritte

Je nach Einstellung des Lauftrainers sind im Flachland lange oder kurze Schritte akzeptabel oder sogar gewollt. Was jedoch auf flachen Etappen möglich ist, bricht dir in den Bergen das Genick! Große Schritte am Berg kosten einfach zu viel Kraft! Du wirst den Berg nicht mit großen Schritten bezwingen. Versuche stattdessen viele kleine Schritte aneinander zu reihen. So wirst du am besten dein Ziel erreichen!

In Etappen denken

Wenn man am Fuße des Berges steht und hinauf zum Gipfel sieht, bekommt man, wenn man sich vorgenommen hat, diesen Berg hinauf zu laufen, schon mal Respekt. Manchmal bekommt man regelrecht Angst und wundert sich was man sich da eigentlich für einen Quatsch überlegt hat.

Wenn du nun bei jedem Schritt nach oben schaust und dir klar machst wie weit und anstrengend dein ganzer Weg noch sein wird, wirst du dein Ziel nie erreichen. Vor allem, wenn du Schmerzen hast oder denkst du kannst nicht mehr, empfehle ich dir in kleinen Etappen zu denken:

Bis zur nächsten Kurve schaffst du es noch, dann siehst du weiter. Den nächsten Baum erreichst du noch, dann vielleicht den nächsten Busch. 100 Meter schafft man immer noch irgendwie. Nur noch 10 Meter und dann entscheidest du neu…

Kleine Etappen schaffst du immer noch! Und wenn du die ersten kleine Etappe geschafft hast, suchst du dir die nächste kleine schaffbare Etappe. Und die nächste….

Irgendwann wirst du dann das Ziel vor Augen haben und über die Ziellinie fliegen.

Dein Star läuft neben dir

Diesen Trick habe ich dem Buch Mentaltraining für Läufer entnommen.

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Immer, wenn es anstrengend wird, stellst du dir vor, dass Andreas Gabalier gerade mit seinem Hirschgeweih-Mikrofon locker neben dir her den Berg hinauf läuft und dabei auch noch ohne mit der Wimper zu zucken “Hulapalu” nur für dich singt. Wenn der das kann, kannst du das doch locker!

Das funktioniert natürlich auch mit jeder anderen Person. Wenn du eher auf AC/DC stehst, stell dir einfach vor, wie Angus Young “Hells Bells” nur für dich spielt. Wie würdest du dich fühlen, wenn er wirklich in diesem Moment nur für die spielen würde? Würdest du aufgeben? Natürlich nicht! Diese Blöße kannst du dir doch nicht geben!

Wenn es dir hilft, steck dazu die Kopfhörer in die Ohren und dreh die passende Musik auf. Du wirst sehen: Mit etwas Anfeuerung und der Vorstellung dein Idol liefe neben dir, fliegst du den Berg hinauf.

André

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