Koffeinverzicht in der Fastenzeit

Koffeinverzicht in der Fastenzeit

Es ist Fastenzeit und in diesem Jahr habe ich beschlossen auf Koffein zu verzichten. Wie es läuft werdet ihr in diesem Artikel lesen können. Ich werde den Artikel zu Beginn der Fastenzeit “unfertig” online stellen und ihn dann bis Ostern mit meinen Erfahrung ergänzen.

Bestandsaufnahme

Aktuell trinke ich täglich in der Regel ca. einen Liter schwarzen oder grünen Tee. Diese beiden Teesorten enthalten Koffein bzw. Teein – was chemisch am Ende das gleiche ist. Darüber hinaus trinke ich gern mal eine Cola. Aktuell beläuft sich der Cola-Konsum leider auf 0,3 Liter täglich. Gerade diese Art von Koffein würde ich gern auch dauerhaft aus meinem Alltag verbannen. Schwarzer und grüner Tee sind ja noch gesund, aber Cola…

Tiefschlafphasen

In den letzten vier Wochen belaufen sich meine Tiefschlafphasen im Schnitt auf 3:20 Stunden. Bis vor ein paar Wochen lag der Schnitt pro Nacht bei ca. 2:40 Stunden. In der Zwischenzeit hatte ich meine Koffeinaufnahme nach 15 Uhr begrenzt, so dass ich die Verbesserung hierauf zurückführen würde. Ich bin also gespannt, ob ein komplette Reduktion hier weiter Verbesserungen bringen wird.

Wie messe ich das? Meine Garmin Fenix 3 kann die Schlafphasen messen. Dass dies alles andere als wissenschaftlich genau ist und im Grunde nur die Bewegung während des Schlafs widerspiegelt ist mir durchaus klar. Daher werde ich diese Werte nur als groben Anhalt sehen.

Der Plan

Rooibos statt schwarzem Tee

Den Tee möchte ich eigentlich nicht missen. Es gehört schon zur morgendlichen Routine im Büro zunächst mal den Wasserkocher einzuschalten, wenn ich auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz an der Küche vorbei komme. Statt schwarzem und grünem Tee, werde ich dann jedoch wohl fast sieben Wochen mit Rooibos-Tee Vorlieb nehmen müssen. Geschmacklich ist der im Vergleich zu einem guten schwarzen oder grünen Tee jedoch keine Sensation.

Auf Cola verzichten

Auf die Cola möchte ich während der Fastenzeit ganz verzichten. Wenn möglich möchte ich jedoch auch nach Ostern meinen Konsum hier stark einschränken.

Kaffee ist kein Problem

Da ich sowieso keinen Kaffee trinke, gibt es diesbezüglich auch während der Fastenzeit kein Problem.

Die Erwartungen

Zunächst erwarte ich, dass ich in den ersten Tagen bis Wochen ab mittags in ein Tief fallen werde. Vermutlich wirkt der Verzicht auf Tee zusammen mit einer großen Mahlzeit mittags ermüdend. Ich erwarte aber ebenso, dass sich das nach spätestens zwei Wochen legen wird. Vielleicht werde ich anfangs auch darauf achten die Mahlzeit am Mittag etwas zu reduzieren.

Sollte ich nachmittags mal ein Tief haben, griff ich bisher immer gern zur Cola. Das wird mir etwas schwerer fallen als den Tee morgens gegen Alternativen zu tauschen. Ebenso erwarte ich, dass ich mich schwer von der Cola lossagen kann, wenn ich einmal Kopfschmerzen haben sollte. Bei leichten Kopfschmerzen wirkt Koffein bei mir nämlich häufig ganz gut.

Starke Kopfschmerzen gleich am ersten Tag

Der erste Tag war gleich ein Paradebeispiel wie es negativ laufen kann: Ich musste sehr früh aufstehen. Selbst für mich als Frühaufsteher ist eine vier vorn auf dem Wecker nicht so angenehm. Es wurde zusätzlich ein langer Tag. Bedingt durch das Schlafdefizit und den möglicherweise reduzierten (bzw. auf 0 reduzierten) Koffeinkonsum bekam ich dann nachmittags starke Kopfschmerzen, die sich sogar bis zum nächsten Morgen hielten. Weg waren sie am nächsten Morgen dann erst nach der kalten Dusche.

Weiterlesen: Kalt duschen

Zusätzlich war ich am Aschermittwoch überdurchschnittlich müde. Diesen Umstand würde ich nun allerdings eher auf das frühe Aufstehen als auf den Koffeinverzicht zurückführen. Allerdings hätte ich bis einen Tag vor Aschermittwoch noch Koffein genutzt, um besser durch den Tag zu kommen. So legte ich nur nachmittags ein kurzes Nickerchen ein – vermutlich gesünder…

Entzugserscheinungen in den ersten Tagen

Am zweiten Tag war ich ab mittags auch wieder sehr müde, obwohl ich nachts lange und gut geschlafen hatte. Gegen Abend kamen die Kopfschmerzen zurück. Ab dem dritten Tag wurden die Kopfschmerzen weniger und auch die Müdigkeit gegen Nachmittag ging zurück. Allerdings hatte ich in diesen Tagen auch die Möglichkeit etwas mehr zu Schlafen. Bereits am Sonntag hatte ich mich anscheinend vom Koffein entwöhnt: ich war weder müde noch bekam ich Kopfschmerzen. Jetzt galt es zu beobachten wie es sich an den Wochentagen weiter gestaltete, wenn ich wieder etwas weniger schlafen würde.

Der Rückschlag

Ab der zweiten Woche fiel der Verzicht dann ziemlich leicht und ich hatte gar kein Verlangen mehr nach Koffein. Dann bekam ich allerdings Migräne, die mich immer einige Tage aus dem Verkehr zieht. Zum Glück passiert das relativ selten. Dann allerdings geht es mir mit Koffein deutlich besser, so dass ich in diesen Tagen “rückfällig” wurde.

In den Tagen nach der Migräne entwöhnte ich mich dann wieder langsam und der Koffeinverzicht fiel wieder leichter. Bereits am darauf folgenden Wochenende verspürte ich gar kein Verlangen nach Koffein mehr.

Zusätzlich hatte ich in diesen Tagen die Möglichkeit mehr Schlaf zu finden. Auch dies könnte dazu beigetragen haben, dass meine Müdigkeit tagsüber nicht mehr so präsent war.

In den darauf folgenden Wochen fiel der Koffeinverzicht mir ziemlich leicht. Ich hatte mich einfach daran gewöhnt Cola und Tee zu meiden. Am leichtesten fiel es mir letztendlich beim Tee. Ursprünglich trank ich täglich morgens eine Kanne schwarzen oder grünen Tee. Diesen setzte ich mir immer auf, wenn ich morgens das Büro betrat. Allerdings betrat ich inzwischen das Büro nicht mehr, da ich aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen nun dauerhaft im Homeoffice arbeitete. Zu Hause bereitete ich mir Tee hauptsächlich in den Wintermonaten zu – und auch dann in der Regel nur sporadisch am Wochenende nachmittags zum Kuchen oder Keksen. Ich hatte also meine alte Gewohnheit einfach so ersetzt – nicht ganz freiwillig.

Weiterlesen: Gewohnheiten etablieren

Schwieriger fiel es mir da noch beim Verzicht auf Cola: Die trank ich nämlich nicht gewohnheitsmäßig bei der Arbeit, sondern eher in der Freizeit, wenn ich keine Lust mehr auf Wasser hatte. Ein zweiter Grund für meinen Cola-Konsum waren Kopfschmerzen, die hin und wieder auftauchten und sich durch Cola therapieren ließen. Das führte dazu, dass ich es zwar schaffte zwischenzeitlich zwei Wochen auf Koffein zu verzichten, dann allerdings doch wieder rückfällig wurde was Cola anbelangte.

Also wendete ich einen alten Trick an, um mich zu “bestrafen”: Meine Vorgabe war, dass Cola während der Fastenzeit nicht erlaubt war; ebenso schwarzer Tee oder andere Formen von Koffein. Wie bereits geschrieben gab es für mich nur bei der Cola ein wirkliches Problem. Bereits in der Vergangenheit hatte ich negative Gewohnheiten damit unterdrückt indem ich mich jedes Mal bestrafte, wenn ich dieser Gewohnheit nachging. Die Strafe bestand immer aus einer Kampfschwimmer- oder Minentaucherserie. Die Serien waren jeweils abends zu absoliveren, wenn ich mich eigentlich viel lieber entspannt hätte. Der erste Abend fiel dann meist noch so aus, dass ich wirklich Serien absolvieren musste. Danach ging die Kurve mit der Anzahl der Serien steil nach unten und die Lernkurve steil nach oben, da ich ab da immer im Hinterkopf hatte wie ich mich dabei quälen würde, wenn ich am Abend wieder Serien absolvieren müsste. War es die eine Cola wert sich am Abend so zu quälen? In der Regel lautete meine innere Antwort “nein”.

Weiterlesen: Minentaucherserien

Weiterlesen: Kampfschwimmerserien

Erlaubt mir kurz abzuschweifen: Gewohnheiten sind so mächtig! Steve Jobs – man mag von ihm halten was man möchte – schrieb auf seiner Einladung zu seinem 30. Geburtstag: “Ein altes Hindu-Sprichwort besagt: In den ersten 30 Jahren deines Lebens bestimmst du deine Gewohnheiten. In den letzten 30 Jahren deines Lebens bestimmen deine Gewohnheiten dich.”

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Endlich Ostern

Zum Ende der Fastenzeit wollte ich dann die Gewohnheit bezüglich Cola beibeihalten. Beim Tee würde ich allerdings – sobald ich wieder einen regulären Arbeitsalltag im Büro haben würde – zur alten Gewohnheit zurückkehren. Der Konsum von schwarzem und grünem Tee hat ja durchaus positive Effekte für die Gesundheit.

Meine Schlafqualität konnte ich mit einem kompletten Koffeinverzicht auch nicht weiter verbessern – hatte ich sie doch bereits durch Koffeinverzicht ab nachmittags gesteigert. Daher würde ich ab Ostern auch auf Koffein ab Mittag verzichten wollen, um meine Schlafqualität weiterhin hoch zu halten.

Weiterlesen: Schlaf wird unterbewertet

André

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3 Gedanken zu „Koffeinverzicht in der Fastenzeit

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